FAQ – Weiterbildung zur Kodierfachkraft
Mit der konstanten Weiterentwicklung des DRG-Systems gewinnt das Berufsbild der medizinischen Kodierfachkraft (MKF) an Bedeutung.
Durch die steigende Arbeitsbelastung und Komplexität der DRG, ICD und OPS sind Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger zunehmend auf speziell ausgebildetes Fachpersonal angewiesen.
Dieses sollte idealerweise medizinisches Hintergrundwissen, weiterführende Kenntnisse zum DRG-System, betriebswirtschaftlichen Sachverstand sowie praxisorientierte EDV-Kompetenzen vereinen.

Wo kann man als Kodierfachkraft arbeiten?
Neben der üblichen Tätigkeit im Krankenhaus können medizinische Kodierfachkräfte auch bei Krankenkassen, dem Medizinischen Dienst (MD), bei Beratungsunternehmen und Kodier-Dienstleistern sowie seltener in der Industrie arbeiten.
Was macht eine Medizinische Kodierfachkraft?
Eine im Krankenhaus angestellte Medizinische Kodierfachkraft ermittelt anhand der Behandlungsunterlagen über die korrekte Auswahl und Eingabe bestimmter Parameter (Hauptdiagnose, Nebendiagnosen, Prozeduren und Weitere) eine Fallpauschale und sichert neben der bestmöglichen Dokumentationsqualität (fallbegleitende Kodierung) eine zeitnahe Abrechnung mit den Kostenträgern.
Je nach Arbeitgeber können erfahrene medizinische Kodierfachkräfte auch mit der Bearbeitung von Prüfanzeigen durch die Kostenträger bzw. den Medizinischen Dienst betraut sein. Häufig gehören auch Aufgaben aus dem Qualitätsmanagement zum Aufgabengebiet.
Auf Seiten der Kostenträger oder dem Medizinischen Dienst angestellte Medizinische Kodierfachkräfte prüfen, ob die stationäre Notwendigkeit, Verweildauer und Kodierung stationärer Behandlungsfälle den aktuellen Regelwerken und Gesetzgebung entsprechen.
Welche Aussichten bestehen für Kodierfachkräfte auf dem Arbeitsmarkt?
Die Aussichten sind außerordentlich gut! Aktuell werden deutschlandweit Kodierfachkräfte gesucht.
Langfristig bietet das Gesundheitswesen seit langem optimale berufliche Perspektiven:
Die Gesundheitswirtschaft ist damit weiterhin eine Wachstumsbranche auf Expansionskurs. Mit einem Wachstum von jährlich 4,1 Prozent wuchs der Sektor in den letzten zehn Jahren deutlich stärker als das Bruttoinlandsprodukt (Quelle: Bundesgesundheitsministerium)
WACHSTUM 2000-2020 | GESUNDHEITSWESEN | RESTLICHE WIRTSCHAFT |
---|---|---|
Teilzeitbeschäftigung
|
+75%
|
+39%
|
Vollzeitbeschäftigung
|
+6%
|
-7%
|
Wie viel verdient eine Medizinische Kodierfachkraft?
Trotz eines Gerichtsurteils zur Entgeltgruppe von Medizinischen Kodierfachkräften (LArbG Berlin–Brandenburg Az.: 13 Sa 1/10)
gestaltet sich die Praxis sehr unterschiedlich. Die Gehälter bewegen sich aktuell zwischen nicht sachgerechten 2000 € bis hin zu sehr gut vergüteten 4000 € Bruttoverdienst pro Monat.
Welche Anforderungen stellt eine Klinik üblicherweise bei der Stellenausschreibung für eine Kodierfachkraft an den Bewerber?
- Eine medizinische/pflegerische Ausbildung
- Medizinischen Sachverstand in Bezug auf Diagnosen und Behandlungen/Prozeduren
- Erfahrung bei der Dokumentation von Leistungen
- Abgeschlossene Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK)
- Praxiserfahrungen im DRG-System
- Strukturierte, selbstständige Arbeitsweise
- EDV-Kenntnisse
Welche Vorteile kann der Wechsel einer Pflegekraft in die Verwaltung haben?
Viele Arbeitgeber bieten Kodierfachkräften frei einteilbare Arbeitszeit- bzw. Gleitzeitregelungen an. Nacht- und Wochenenddienste entfallen. Die Arbeitszeitregelungen sind in der Regel familien- & freizeitfreundlich. Zudem ist die körperliche Belastung in der Verwaltung geringer als die Arbeit auf den Stationen.
Wer kann an der Weiterbildung zur Kodierfachkraft (IHK) teilnehmen?
Interessenten mit medizinischem bzw. pflegerischem Fachwissen oder Berufserfahrung. Der Kompaktkurs ermöglicht es Ihnen, berufliche Vorkenntnisse aus den genannten Bereichen in Kombination mit dem Gelernten in der Kodierung anzuwenden.
Bei fehlendem medizinischen Fachwissen können Sie folgendes Webinar besuchen: Medizin für Nichtmediziner.
Welchen Abschluss erlange ich nach bestandener IHK-Prüfung?
Im Anschluss an die Teilnahme an der Weiterbildung mit bestandener schriftlicher Prüfung, erlangen Sie das Zertifikat
Medizinische Kodierfachkraft (m/w) (IHK)
der Industrie- und Handelskammer. Das Zertifikat ist von dem deutschen Industrie- und Handelskammertag anerkannt.
Wer darf im Krankenhaus kodieren?
Jeder Mitarbeiter darf kodieren. Der Gesetzgeber schreibt nur vor, dass zur Abrechnung kodiert werden muss. Die Kliniken delegieren die Kodierung an eigens geschulte Fachkräfte (Kodierfachkräfte).
Die Kodierqualität (und damit der Erlös) ist somit wesentlich höher, Ärzte und pflegerisches Personal werden entlastet und widmen sich effektiver ihren eigentlichen Aufgaben.
Wie gut ist die Kodierqualität von zu Kodierfachkräften weitergebildeten Pflegekräften?
Hervorragend! Kodierfachkräfte mit medizinischem Fachwissen und Berufserfahrung können klinische Leistungen nach kurzer Zeit effizient in der Kodierung abbilden.
Der Kompaktkurs ist sechstägig. Ist diese Zeit für die Weiterbildung zur IHK-Kodierfachkraft ausreichend?
Teilnehmer mit entsprechenden medizinischen Vorkenntnissen erlernen innerhalb dieser Zeit die praktische und theoretische Expertise für eine sachgerechte und qualitätsorientierte Kodierung.
Mit einer gewissen Praxiserfahrung aus dem Berufsalltag der Kodierfachkraft und bei weiterführendem Interesse an fachabteilungsspezifischen Themen können Sie beim PKM an folgenden, vertiefenden Veranstaltungen aus unserem Seminarprogramm teilnehmen:
- Intensivmedizin & Anästhesie
- Innerer Medizin & Geriatrie
- Chirurgie
- Gynäkologie & Geburtshilfe
Update-Seminare zu den jeweiligen Änderungen im Folgejahr werden von allen Kodierfachkräften besucht.
Wie unterscheidet sich die Kompaktweiterbildung von der modularen Weiterbildung zur Med. Kodierfachkraft (IHK)?
Während die Kompaktweiterbildung in Vollzeit in 6 Tagen zu absolvieren ist, kann das Zertifikat bei der modularen Variante über 19 90-minütige Webinare, verteilt auf ca. 6 Wochen, erlangt werden.
Die modulare Weiterbildung beinhaltet ein Zusatzmodul „Medizin für Nicht-Mediziner“, welches nicht prüfungsrelevant ist. Ansonsten sind die Inhalte sowie das Zertifikat identisch.
Kann ich die Weiterbildung zur medizinischen Kodierfachkraft (IHK) finanziell fördern lassen?
Ja!
Über den Bildungsscheck des Landes NRW sowie ggf. weitere Fördermöglichkeiten der Länder ist eine Förderung in Höhe von 500,- € möglich. Bitte informieren Sie sich auf der Homepage Ihres Bundeslandes über die individuellen Voraussetzungen. Darüber hinaus ist die Weiterbildung in voller Höhe von der Steuer absetzbar. Außerdem lohnt sich ein Gespräch mit dem Arbeitgeber über eine Kostenübernahme oder -beteiligung.
Mit Ausnahme von Bayern und Sachsen bietet jedes Bundesland die im Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz verankerte Möglichkeit, Bildungsurlaub beim Arbeitgeber zu beantragen (bezahlter Sonderurlaub, meist 5 Tage/ Jahr). Das PKM ist zugelassener, zertifizierter Träger. Auch die Bildungsmaßnahme ist nach AZAV zertifiziert.
EINE EMAIL ODER EIN ANRUF GENÜGT!
Sprechen Sie uns noch heute an. Wir optimieren lhre Prozesse und sorgen für einen spürbaren Mehrwert bei lhren Mitarbeitern!