FAQ - Medizinische Kodierfachkraft
Häufige Fragen - Gehalt, Berufsbild und Weiterbildung zur Med. Kodierfachkraft (IHK)
Hier finden Sie Fragen und Antworten zur medizinischen Kodierfachkraft
Was sind die Aufgaben einer Medizinischen Kodierfachkraft?
Kodierfachkräfte stellen sicher, dass alle medizinischen Leistungen wie Untersuchungen, Behandlungen, Laborarbeiten, Eingriffe und Medikamente korrekt erfasst und abgerechnet werden. Sie sammeln alle relevanten medizinischen Daten und Dokumente und besprechen diese mit den zuständigen Ärzten und pflegendem Personal, um sicherzustellen, dass die Dokumentation vollständig und nachvollziehbar ist.
Nach der Erfassung aller Leistungen und Diagnosen übersetzen (->kodieren) die Kodierfachkräfte diese mit Hilfe von Abrechnungsschlüsseln (z. B. OPS-, ICD-Schlüsseln) in abrechnungsspezifische Kodes und geben diese mit weiteren Parametern in ein Computerprogramm, den sogenannten Grouper, ein. Die daraus resultierende Fallpauschale dient als Grundlage für die Abrechnung mit den Kostenträgern, zum Beispiel Krankenkassen.
Wie werden Kodierfachkräfte noch genannt? Was ist der Unterschied zwischen einer medizinischen und einer klinischen Kodierfachkraft?
Folgende Begrifflichkeiten werden synonym für den Begriff “Medizinische Kodierfachkraft” verwendet:
Klinische Kodierfachkraft
Klinischer Kodierer/ Klinische Kodiererin
Kodierer/ Kodiererin
Coder
Clinical Coder
Medical Coder
Fallmanager/ Fallmanagerin
Dokumentationsassistent/ Dokumentationsassistentin
Casemixperformer/ Casemixperformerin
DRG-Profiler/ DRG-Profilerin
Alle diese Berufsbezeichnungen basieren auf einer Grundausbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK).
Was ist der Unterschied zwischen der 5-tägigen Kompakt-Weiterbildung und der erweiterten 9-tägigen Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK)?
Im Vergleich zur Kompakt-Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) beinhaltet der erweiterte, 9-tägige-Kurs mit gleichwertigem Abschluss einen noch höheren Anteil an Praxisworkshops mit Fällen aus dem Kodieralltag und einen über die gängigen Fachabteilungen im Krankenhaus hinausgehendes Spektrum an thematisierten medizinischen Fachbereichen.
Neben den häufigsten Fachabteilungen werden in diesem Kurs zusätzlich speziellere Fachabteilungen wie beispielsweise die Palliativmedizin, Neonatologie, HNO und Urologie thematisiert.
Der Kompaktkurs zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) ist 5-tägig. Ist diese Zeit ausreichend?
Sie erlernen innerhalb dieser Zeit die praktische und theoretische Expertise für eine sachgerechte und qualitätsorientierte Kodierung. Mit Absolvieren der Kompakt-Weiterbildung erhalten Sie die Erlaubnis zu Kodieren. Trotz der paxisnahen Vermittlung der Themen und dem im Curriculum berücksichtigten Praxistransfer durch Kodierbeispiele und -übungen, erlangen Sie die notwendige Berufserfahrung durch die praktische Tätigkeit bei Ihrem Arbeitgeber.
Mit einer gewissen Praxiserfahrung aus dem Berufsalltag der Kodierfachkraft und bei weiterführendem Interesse an fachabteilungsspezifischen Themen können Sie beim PKM mit den fachabteilungsspezifischen E-Learnings einen vertiefenden Einblick in die jeweilige DRG-Kodierung erlangen.
Update-Seminare zu den jeweiligen Systemänderungen im Folgejahr werden von allen Kodierfachkräften besucht. Auch hierzu bietet das PKM sowohl am Jahresende als auch am Jahresanfang Live-Webinare und E-Learnings an.
Kann man an der 3-wöchigen Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) auch ohne Bildungsgutschein teilnehmen?
Nein. Die 3-wöchige Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) ist speziell für Teilnehmer mit gültigem Bildungsgutschein konzipiert und inhaltlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten (z.B. mit Bewerbungstraining).
Wer kann an der Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) teilnehmen?
Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen, um an der Weiterbildung zur Kodierfachkraft (IHK) teilzunehmen. Sie müssen keine pflegerische Berufsausbildung oder ähnliches vorweisen. Um die Inhalte der Weiterbildung gut nachvollziehen zu können, ist es hilfreich, ein medizinisches Vorwissen zu haben.
Sollten Sie sich jedoch als Quereinsteiger für die Weiterbildung interessieren, ist eine Teilnahme ebenfalls möglich. Hierzu stellen wir Ihnen kostenfrei vorab Videotutorials zu den Inhalten „Medizin für Nicht-Mediziner“ zur Verfügung, wodurch Sie medizinisches Basiswissen und Zusammenhänge vermittelt bekommen. Ebenso können alle anderen Teilnehmer bei Bedarf Ihr medizinisches Wissen anhand dieses Vormoduls „auffrischen“.
Was macht eine Kodierfachkraft im Krankenhaus?
Eine im Krankenhaus angestellte Medizinische Kodierfachkraft ermittelt anhand der Behandlungsunterlagen über die korrekte Auswahl und Eingabe bestimmter Parameter in ein Computerprogramm namens Grouper eine Fallpauschale und sichert neben der bestmöglichen Dokumentationsqualität (fallbegleitende Kodierung) eine zeitnahe Abrechnung mit den Krankenkassen oder anderen Kostenträgern. Die einzugebenden Parameter sind unter anderem Hauptdiagnose, Nebendiagnosen, Prozeduren, Alter, ggf. Beatmungsstunden.
Je nach Arbeitgeber können erfahrene medizinische Kodierfachkräfte auch mit der Bearbeitung von Prüfanzeigen durch die Krankenkassen bzw. den Medizinischen Dienst betraut sein. Häufig gehören auch Aufgaben aus dem Qualitätsmanagement zum Aufgabengebiet.
Auf Seiten der Kostenträger oder dem Medizinischen Dienst angestellte Medizinische Kodierfachkräfte prüfen, ob die stationäre Notwendigkeit, Verweildauer und Kodierung stationärer Behandlungsfälle den aktuellen Regelwerken und der Gesetzgebung entsprechen.
Wie gut ist die Kodierqualität Pflegekräften, die eine Weiterbildung zur Kodierfachkraft absolviert haben?
Hervorragend! Examiniertes Pflegepersonal, medizinische Fachangestellte oder verwandte Berufsgruppen bringen das nötige Vorwissen mit, um sich als Medizinische Kodierfachkraft (IHK) zu qualifizieren. Kodierfachkräfte mit medizinischem Fachwissen und entsprechender Weiterbildung können klinische Leistungen nach kurzer Zeit effizient in der Kodierung abbilden.
Wer darf im Krankenhaus kodieren?
Jeder Mitarbeiter darf kodieren. Der Gesetzgeber schreibt nur vor, dass zur Abrechnung kodiert werden muss. Die Kliniken delegieren die Kodierung an eigens geschulte Fachkräfte, den Kodierfachkräften.
Die Kodierqualität (und damit der Erlös) ist somit wesentlich höher, Ärzte und pflegerisches Personal werden entlastet und widmen sich effektiver ihren eigentlichen Aufgaben.
Wo kann man als Kodierfachkraft arbeiten?
Neben der üblichen Tätigkeit im Krankenhaus können Medizinische Kodierfachkräfte auch bei Krankenkassen, dem Medizinischen Dienst (MD), bei Beratungsunternehmen und Kodier-Dienstleistern sowie seltener in der Industrie arbeiten.
Welche Aussichten bestehen für Kodierfachkräfte auf dem Arbeitsmarkt?
Die Aussichten sind außerordentlich gut! Aktuell werden deutschlandweit Kodierfachkräfte gesucht.
Der Gesundheitssektor in Deutschland zeigt ein kontinuierliches Wachstum und optimale Perspektiven. Hier sind einige aktuelle Entwicklungen:
Beschäftigungswachstum: Im Jahr 2022 waren etwa 6,0 Millionen Menschen im Gesundheitswesen beschäftigt, was einem leichten Anstieg von 0,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Wirtschaftliche Bedeutung: Die Bruttowertschöpfung im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft lag 2022 bei knapp 439,6 Milliarden Euro, was etwa 12,7 % des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.
Langfristiger Trend: Zwischen 2000 und 2019 stieg die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen stetig von 4,0 auf 5,7 Millionen, was einem Zuwachs von 42,8 % entspricht.
Diese Zahlen verdeutlichen die wachsende Bedeutung des Gesundheitssektors sowohl als Arbeitgeber als auch als wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland.
(Quellen: destatis.de/ gesundheitsministerium.de; Zugriff September 2024)
Was verdient eine Kodierfachkraft?
Kodierfachkräfte werden in der Regel nach TVÖD bezahlt und je nach Krankenhaus und Tarifvertrag in die Entgeltgruppe 7, 8 oder 9 eingruppiert. Die monatlichen Bruttogehälter können zwischen 2.100 € und über 4.000 € liegen, abhängig von der geographischen Lage, dem Arbeitgeber und dem Verhandlungsgeschick der Kodierfachkraft.
Trotz eines Gerichtsurteils zur Entgeltgruppe von Medizinischen Kodierfachkräften (LArbG Berlin–Brandenburg Az.: 13 Sa 1/10) gestaltet sich die Bezahlung in der Praxis demnach sehr unterschiedlich.
Welche Anforderungen stellt eine Klinik an eine Kodierfachkraft?
Idealerweise eine medizinisch/pflegerische Ausbildung
Medizinischen Sachverstand in Bezug auf Diagnosen und Behandlungen/Prozeduren
Erfahrung bei der Dokumentation von Leistungen
Abgeschlossene Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK)
Praxiserfahrungen im DRG-System
Strukturierte, selbstständige Arbeitsweise
EDV-Kenntnisse
Welche Vorteile kann der Wechsel einer Pflegekraft in die Verwaltung haben?
Viele Arbeitgeber bieten den Kodierfachkräften frei einteilbare Arbeitszeiten bzw. Gleitzeitregelungen an. Nacht- und Wochenenddienste entfallen. Die Arbeitszeitregelungen sind in der Regel familien- und freizeitfreundlich. Zudem ist die körperliche Belastung in der Verwaltung geringer als auf den Stationen.
Findet die IHK-Prüfung online statt und wie läuft diese ab?
Ja, die IHK-Prüfung findet online über das IHK-Portal statt. Hierfür erhalten die Teilnehmer rechtzeitig vor der Prüfung die Zugangsdaten von der IHK. Sie haben auch die Möglichkeit, das Portal vorab über eine Probeprüfung zu testen.
Für die Prüfung stehen den Teilnehmern 90 Minuten zur Verfügung. Es werden Multiple-Choice-Fragen gestellt.
Welchen Abschluss erlange ich nach bestandener IHK-Prüfung?
Im Anschluss an die Teilnahme an der Weiterbildung mit bestandener schriftlicher Prüfung erlangen die Teilnehmer das Zertifikat
Medizinische Kodierfachkraft (IHK)
der Industrie- und Handelskammer. Das Zertifikat ist von dem deutschen Industrie- und Handelskammertag anerkannt und in Personalabteilungen hoch angesehen.
Was ist zu beachten, wenn der Arbeitgeber die Kosten der Weiterbildung übernimmt?
Bitte geben Sie bei der Buchung unter dem Punkt “abweichende Rechnungsadresse” Ihren Arbeitgeber sowie dessen Anschrift ein. Nur so kann Ihr Arbeitgeber die Ausgaben für die Schulung buchhalterisch korrekt verarbeiten. Die Rechnung wird nach erfolgreicher Buchung automatisch per E-Mail versendet und steht zusätzlich in Ihrem Account auf der Homepage bereit.
Kann ich die Weiterbildung zur Kodierfachkraft finanziell fördern lassen?
Ja!
Grundsätzlich sind die Kosten für die Weiterbildung zur Med. Kodierfachkraft (IHK) als berufliche Weiterbildung in voller Höhe von der Steuer absetzbar. Außerdem lohnt sich ein Gespräch mit dem Arbeitgeber über eine Kostenübernahme oder -beteiligung.
Mit Ausnahme von Bayern und Sachsen bietet jedes Bundesland die im Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz verankerte Möglichkeit, Bildungsurlaub beim Arbeitgeber zu beantragen (bezahlter Sonderurlaub, meist 5 Tage/ Jahr). Das Privatinstitut für Klinikmanagement (PKM) ist ein durch jährliche Audits anerkannter zugelassener, zertifizierter Bildungsträger. Den Anerkennungsbescheid erhalten Sie auf Anfrage.
Was ist der Unterschied zwischen einer Kodierfachkraft und einem Medizincontroller?
Eine Kodierfachkraft ist für die Erfassung und Kodierung von Diagnosen und Prozeduren verantwortlich, um medizinische Leistungen korrekt abzurechnen. Sie arbeitet operativ und eng mit dem medizinischen Personal zusammen.
Ein Medizincontroller übernimmt strategischere Aufgaben wie das Kostenmanagement, Controlling und die Analyse von Klinikprozessen. Ebenso ist der Medizincontroller für die jährliche Budgetverhandlung mitverantwortlich. Er berät das Management bei finanziellen und organisatorischen Entscheidungen und sorgt für die wirtschaftliche Effizienz der Klinik.
Wie lange sollte eine Ausbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft sein? Gibt es einen Bundesstandard?
Für die Qualifikation zur Medizinischen Kodierfachkraft gibt es keinen gesetzlich geregelten bundeseinheitlichen Standard. Allerdings haben die Industrie- und Handelskammern vom Staat die Aufgabe erhalten, die Ausbildung für viele Berufsgruppen zu überwachen. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer hat daher in Zusammenarbeit mit dem Privatinstitut für Klinikmanagement (PKM) in Köln mit dem Qualifizierungshandbuch einen Standard für die Ausbildung von medizinischen Kodierfachkräften geschaffen.
Didaktisch hat es sich in fast 15 Jahren bewährt, die Grundausbildung kompakt zu halten, um mit etwas praktischer Kodiererfahrung Vertiefungen in abteilungsspezifischen Themen leichter verstehen und umsetzen zu können. Das PKM bietet die Grundausbildung in den Varianten 5 Tage, 9 Tage (Vollzeit) oder modular in ca. 6 Wochen (berufsbegleitend) an.
In welcher Abteilung im Krankenhaus arbeiten Kodierfachkräfte?
Die Kodierfachkraft arbeitet administrativ im Krankenhaus und ist in der Regel dem Medizincontrolling unterstellt. Kodierfachkräfte unterstützen das Medizincontrolling durch ihre hohe Expertise im Regelwerk der DRG-Abrechnung im Rahmen der Fallkodierung, der Abrechnungsprüfung durch die Krankenkassen und durch ihre spezifischen Kenntnisse der komplexen Dokumentation der Patientenbehandlung.
Kann ich die Weiterbildung zur Kodierfachkraft von der Steuer absetzen?
Die Weiterbildung zur Med. Kodierfachkraft (IHK) wird erfahrungsgemäß für Teilnehmer mit einer Grundausbildung im medizinischen Bereich als berufliche Weiterbildung anerkannt, weil sie spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die für die korrekte Kodierung und Abrechnung medizinischer Leistungen unerlässlich sind (Erweiterung der beruflichen Fähigkeiten). Diese Weiterbildung baut auf dem vorhandenen medizinischen Wissen auf und erweitert es um die Anwendung der ICD- und OPS-Klassifikationssysteme sowie der deutschen Kodierrichtlinien (DKR). Dadurch können die Teilnehmer die komplexen Anforderungen des DRG-Systems (Diagnosis Related Groups) erfüllen und tragen zur wirtschaftlichen und rechtssicheren Abrechnung in Krankenhäusern bei.
In der Regel lohnt sich bei Unklarheiten ein freundliches Telefonat mit Informationen über die Inhalte der Weiterbildung, damit die beruflichen Weiterbildungskosten als Werbungskosten anerkannt werden. Dazu zählen ebenfalls die dazugehörigen Reisekosten, Übernachtungskosten und Kosten für Arbeitsmittel wie Fachbücher, sofern vorhanden.
Was versteht man unter Kodierung im Krankenhaus?
Für die Abrechnung ihrer Leistungen müssen die Kliniken fallbezogene Diagnosen und Behandlungen jeweils in einen im Katalog definierten Schlüssel (ICD- bzw. OPS-Code) übersetzen - also kodieren - und über ein EDV-Programm zusammen mit weiteren Kennzahlen einer geeigneten Fallpauschale zuordnen. Die Kodierung der stationären Leistungen erfolgt nach den jeweils gültigen Kodierrichtlinien.